Für die Planung von Fahrradtouren und die Navigation unterwegs gibt es heute viele verschiedene Möglichkeiten. Es war an der Zeit, einmal zu überprüfen ob meine Ausstattung und die Methoden der Navigation noch up to date sind. Schließlich gibt es inzwischen viele neue Navigationgeräte und Karten. Es war auch die Frage zu beantworten, ob das Smartphone oder ein Tablet die Aufgabe eventuell besser erledigen kann.
Meine Ausgangssituation:
Seit vielen Jahren nutze ich schon das Garmin Oregon 400t mit der routingfähigen Karte Garmin City Navigator Europe NT. Damit bin ich immer ganz gut von A nach B gekommen und konnte auch konkrete Adressen ansteuern. Das funktioniert ähnlich wie im Auto mit akustischen Abbiegehinweisen und Richtungspfeilen. Das Gerät sucht immer nach geeigneten Fahrradwegen und optimiert die Strecke nach Entfernung und Zeit. Die landschaftlich schönste Strecke ist das unter Umständen aber nicht. Um gut ausgebaute Radwanderwege und offizielle Radrouten zu nutzen habe ich mich zusätzlich immer an Karten und Beschilderungen orientiert und oft die vorgeschlagene Route verlassen. Das Navi berechnet dann immer wieder eine neue Streckenführung zum Ziel. Eine andere Methode, die ich bisher weniger häufig praktiziert habe, ist die Navigation nach Tracks. Ein Track ist eine aufgezeichnete oder am Rechner geplante Spur, die aus sehr vielen Wegpunkten besteht. Diesen Track kann man sich auf der Navikarte anzeigen lassen und mit Hilfe des Positionspfeiles nachfahren. Auf Ansagen oder Abbiegehinweise muss man dabei verzichten.
Navigation mit Smartphone bzw. Tablet:
Es gibt zahlreiche Apps für die Navigation. Viele davon sind in ihren Grundfunktionen kostenlos. Man sollte aber die benötigten Karten auf das Gerät laden damit man offline ohne ständige Internetverbindung navigieren kann. Für Android eignen sich beispielsweise komoot, naviki und OsmAND. Ich habe mich für OsmAnd entschieden. Die App arbeitet mit den freien OSM-Karten, die man sich im Internet downloaden kann. Nach der Karteninstalltion habe ich folgendes ausprobiert:
Fazit: Im Versuchsmaßstab hat alles sehr gut funktioniert. Es spricht dennoch vieles gegen die Verwendung eines universellen mobilen Gerätes für die Navigation auf dem Fahrrad. Die Nachteile sind:
Aus all dem ziehe ich für mich persönlich den Schluss, das die Smartphone-/Tabletnavigation sich nicht als alleiniges System für grosse Touren eignet. Es kann aber eine sehr gute Ergänzung sein. Zur Vorbereitung der nächsten Tagesetappe und für die Übersicht ist ein grosses Display von Vorteil und manchmal ist es vielleicht auch die Rettung, wenn die Navikarte Lücken hat oder nicht ganz aktuell ist.
OSM-Karten für das Garmin Oregon 400t
Die Oregon-Baureihe ist nach wie vor aktuell und die Nachfolgemodelle bieten eigentlich keine wichtigen zusätzlichen Funktionen. Allerdings war ein Karten-Update dringend erforderlich. OSM-Karten lassen sich auch auf Garmingeräten verwenden und zusätzlich auf dem PC installieren. Eine sehr gute detailreiche Karte ist zum Beispiel die OSM-Freizeitkarte-Deutschland Die zentrale Schaltstelle für die Datenorganisation und die Tourenplanung ist dabei die Garmin-Software BaseCamp.
Der Praxistest hat es gezeigt: Mit der OSM-Karte lässt sich wie gewohnt direkt mit dem Gerät navigieren. Mit BaseCamp oder anderswo erzeugte oder heruntergeladene Tracks kann man auf das Gerät übertragen. Die Tracks lassen sich auch mit BaseCamp in Routen umwandeln. Dann bekommt man auf dem Gerät Abbiegehinweise. Allerdings ist die Anzahl der Wegpunkte auf maximal 50 beschränkt.
Jetzt stehen mir je nach Anforderung wahlweise zwei unterschiedliche Karten zur Verfügung. Die OSM-Karte kennt Feld- und Wanderwege und der City Navigator leitet mich vorzugsweise auf Straßen schnell zum Ziel.
Garmin Topo Deutschland V7 Pro für das Garmin Oregon 400t
Die OSM-Karten scheinen mittlerweile eine gute Abdeckung erreicht zu haben und sind wahrscheinlich für fast alle Gebiete in Deutschland ausreichend. Ich nutze dennoch zur Zeit vorzugsweise die Original Garmin Topo Deutschland V7 Pro. Die Karte liegt auf einer micro-SD-Karte und arbeitet sofort plug&play auf dem Oregon. Wenn man das Navigerät per USB an den Rechner anschließt kann man mit der gleichen Karte auch in auch in BaseCamp arbeiten.
Vorbereitung einer Tour und Navigation vor Ort
Mit der Topo Deutschland habe ich meine nächste mehrtägige Fahrradtour auf dem Oder-Neiße-Radweg mit Hilfe von BaseCamp wie folgt vorbereitet:
Für die Navigation vor Ort werde ich folgende Strategie verfolgen:
Ziel soll es sein, den geplanten optimalen Weg möglichst einzuhalten. Deshalb werde ich einem Track nachfahren und nicht einer Route mit Navigationsanweisungen. Es ist zwar ohne weiteres möglich, einen Track in eine Route umzuwandeln aber a) wäre eine in Basecamp berechnete Route nicht mehr identisch mit der Vorgabe des Tracks und b) rechnet auch das Navigerät die Route neu.
Wenn ich mich unterwegs zu weit vom Track entfernen sollte kann jederzeit die Navigation durch Routing zu einem als Wegpunkt definierten Zwischenziel helfen. Die direkte Führung ins Ziel ist sicher auch beim Anlaufen einer konkreten Adresse oder eines POI's sinnvoll.
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