Beim Fotografieren von Vögeln muss man sehr schnell reagieren können. Daher ist es wichtig, sich gut vorzubereiten und die Kamera mit den richtigen Einstellungen bereit zu halten. Mit der Umstellung auf eine veränderte Aufnahmesituation darf man nicht viel Zeit verlieren. Einige Nikon-Kameras bieten eine gute Hilfe. Auf dem Funktionswählrad der Nikon D7200 beispielsweise lassen sich die Aufnahmemodi U1 und U2 mit individuellen Benutzereinstellungen für Belichtung und Fokus vorbelegen. Das ist sehr praktisch für den schnellen Zugriff auf zwei vorprogrammierte Kameraeinstellungen. Ich nutze U1 als Standard für langsame Bewegungen und U2 für Vögel im Flug und kann mich so mit einem Handgriff auf veränderte Situationen einstellen.
Beide Modi arbeiten mit der größtmöglichen Offenblende. Für U1 gehe ich zunächst von 1/400 sec. Belichtungszeit aus um bei 600 mm Brennweite aus der Hand (in Verbindung mit dem Bildstabilisator) noch sicher verwacklungsfreie Aufnahmen zu erhalten. Bei Aufnahmen vom Stativ lässt sich die Zeit natürlich verlängern. Für Vögel im Flug ist 1/2000 sec. meine Voreinstellung. Wenn das Licht sehr knapp wird gehe ich evt. bis auf 1/1600 sec. rauf. Für U1 und U2 gilt eine automatische Regelung der ISO. Die normale Belichtungsmessmethode ist die Matrixmessung. Vögel im Flug werden oft gegen den hellen Himmel fotografiert. Daher arbeite ich hier lieber mit der Spotmessung.
Die Fokussierung läuft bei mir generell als Back-Button-Focus im Modus AF-C mit dynamischer Messfeldsteuerung. Im Beitrag zur Nikon D7200 habe ich das näher beschrieben. Die Anzahl der Messfelder habe ich bei Flugaufnahmen zugunsten der Fokus-Geschwindigkeit auf 9 beschränkt. Eine Alternative zur dynamischen Messfeldsteuerung ist das 3D-Tracking bei dem auch Farbinformationen verarbeitet werden und bei dem das Messfeld im Sucher sichtbar mitwandert. Die meisten Fotografen aus der Szene der Vogelfotografie scheinen aber die dynamische Messfeldsteuerung für Flugaufnahmen zu bevorzugen. Hier experimentiere ich noch. Eine Versuchsanordnung für einen aussagefähigen Vergleich beider Methoden ist allerdings leider schwer herzustellen. Der Menüpunkt Schärfenachführung mit Lock-On legt fest, wie schnell der Autofokus reagiert. Für Flugaufnahmen habe eine kurze Reaktionszeit gewählt. Bei relativ unbewegten Motiven kann eine Verzögerung vorteilhafter sein um den Fokus auch bei kurzzeitigen Veränderungen auf dem Hauptmotiv zu halten.
Die Betriebsart steht in U1 und U2 vorsichtshalber auf CH = schnelle Serienaufnahmen.
Der Fokussierschalter am Objektiv muss selbstverständlich auf AF stehen. Für den Bildstabilisator bietet das Sigma 150-500 zwei Modi: Stufe 1 Normal und Stufe 2 für horizontal bewegte Objekte.
Stand: Februar 2020
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