Telekonverter II, Tamron TC-X14


 

Dies ist eine Fortsetzung des kürzlich veröffentlichten Beitrages Telekonverter. Inzwischen habe ich mir ein Tamron TC-X14 beschafft, der speziell für mein Tamrom 150-600mm G2 ausgelegt ist. Der Gebrauchtmarkt dafür ist klein, aber es gibt hier eine relativ günstige Bezugsquelle für den Neukauf. Die Ware kommt aus Singapur, wird aber zoll- und steuerfrei aus Deutschland verschickt. Man kann sicher unterschiedliche Erfahrungen mit Grauimporten machen. Bei mit hat die Kaufabwicklung reibungslos geklappt und der Konverter ist gut verpackt angekommen.

 

Die Grafik zeigt welche Brennweiten (KB-äquivalent) mit dem Tamron TC-X14 am 150-600-Teleobjektiv erreichbar sind. Mit der Vollformatkamera kompensiert der 1,4-fach-Konverter fast den APS-C-Cropfaktor. Mit der DX- (APS-C-) Kamera sind  maximal 1260 mm Brennweite möglich. 

 

Um die Auswirkungen auf den Bildausschnitt und die Qualität der Aufnahmen mit dem Konverter zu prüfen habe ich die folgende Testreihe vom gleichen Standpunkt aus (etwa 10 m Entfernung) aufgenommen.

Anmerkung: Der Autofokus funktionierte bei der Abblendung auf Blende 9 noch einwandfrei.

 

 

 

Die entscheidende Frage war: Ist die Aufnahme mit Konverter wirklich besser als ein nachträglicher Beschnitt (gecroppt) einer Aufnahme ohne Konverter? Ich habe den Detailvergleich mit den Vollformataufnahmen gemacht und konnte feststellen, das die Konverteraufnahme mindestens gleichwertig bis einen Tick besser in der Detailschärfe ausgefallen ist. Und man behält natürlich im Gegensatz zum gecroppten Bild die volle Auflösung.

 

In einer zweiten Testreihe habe ich ein Verkehrsschild aus gut 30 Metern Entfernung  anvisiert und wieder Aufnahmen mit dem Tamron 150-600 bei 600 mm Brennweite gemacht jeweils mit der D800 (FX/Vollformat) und der D7200 (DX /APS-C) mit und ohne 1,4-fach-Konverter TC-X14.

 

 

Die Ergebnisse der ersten Versuche mit dem Telekonverter sehen gut aus. Jetzt muss er sich in der Praxis bewähren. Bei der Wildlife-Fotografie mit der DX-Kamera wird er mir noch mehr Spielraum verschaffen bei großen Distanzen. Oft wird sich die Frage stellen: Vollformat plus Konverter oder APS-C/DX ohne Konverter? Mit welchem Equipment  lassen sich in welchen Situationen die besten Ergebnisse erzielen? Um das herauszufinden werde ich in Zukunft versuchen, beide Alternativen unter gleichen oder ähnlichen Bedingungen auszuprobieren.

 

Update 20.09.2020:

Mit einem weiteren Versuch wollte ich ein Gefühl dafür bekommen, ob auch größere Fluchtdistanzen mit meiner Ausrüstung bei annehmbarer Bildqualität noch erreichbar sind.

 

Das Setup: Nikon D7200 + Tamron 150-600 G2 bei 600 mm, TC-X14, Brennweite KB-äquivalent: 1260 mm, Einbeinstativ, Fokusdistanz ca. 140 m, 1/800 sec., Blende 9, ISO 450, VC=3

 

Erkenntnisse: Es ist durchaus noch möglich, aus großer Entfernung ein Foto zu schießen. In der Bildqualität muss man allerdings deutliche Abstriche in Kauf nehmen. Der Telekonverter liefert auf kurze Distanzen bessere Ergebnisse. Die leichten Unschärfen werden aber auch durch das Luftflimmern verursacht. Das fertige Foto wurde in diesem Fall noch einmal leicht beschnitten und nachbearbeitet. Sehr gute Dienste hat hier Luminar 4 geleistet mit den partiell angewendeten Filterfunktionen Struktur, Detailverbesserung und Schärfe.