Den Einstieg in die Vogelfotografie habe ich gefunden mit dem Sigma 150-500 mm. Jetzt habe ich es ersetzt durch das modernere Tamron SP 150-600 mm F5-6.3 Di VC USD der zweiten Generation. Dieses Telezoom bietet noch mehr Brennweite (max. 900 mm KB-äquivalent an meiner Nikon D7200). Es hat eine bessere Abbildungsqualität und einen schnelleren Autofokus. Außerdem verfügt es über einige praktische Zusatzfunktionen und Bedienelemente.
Eine der Voraussetzungen für ein scharfes Bild ist ein schneller und zwischen Objektiv und Kamera gut abgestimmter Autofokus. Häufig sitzt der Fokus mit den werksseitigen Standardeinstellungen aber nicht zu 100% korrekt. Wenn der Schärfepunkt ein wenig hinter dem anvisierten Objekt liegt spricht man von Backfocus. Liegt der davor, ist es ein Frontfocus. Beide Fehler kann man unter Umständen durch Kalibrierung an der Kamera oder am Objektiv ausgleichen.
Viele Kameras (auch die Nikon D7200) ermöglichen eine Fokuskorrektur für das angeschlossene Objektiv im Kameramenü. Der Korrekturwert kann aber nur pauschal für das Objektiv eingestellt werden. Es wird nicht nach Entfernungsbereichen und Brennweiten (bei Zoomobjektiven) unterschieden.
Für Tamron-Objektive gibt es eine Konsole, die die Verbindung zu der Kalbrierungssoftware Tamron TAP-in Utility auf dem PC herstellt. Damit kann man dann sehr genau den Fokus für unterschiedliche Brennweiten und Entfernungsbereiche justieren. Über diese Schnittstellen kann man auch Einstellungen für den AF- und VR-Schalter ändern und ein Firmware-Updates aufspielen.
Ich habe mich für die zweite Methode entschieden.
Ein eventuell vorliegender Fehlfokus kann nur im praktischen Versuch festgestellt werden. Eine einfache Methode dafür findet sich bei gwegner.de. Hier wird der Kontrast-Autofokus im Liveview als Referenz benutzt. Nach diesen Vergleichsversuchen schien der Autofokus für meine Kamera-Objektiv-Kombination über alle Bereiche gut justiert zu sein. Ich habe dennoch einige Testaufnahmen gemacht. Besonders wichtig sind mir in der Einstelltabelle der Kalibrierungssoftware die Entfernungen 20 m und Unendlich (>30 m) bei maximaler Brennweite von 600 mm. Der grösste Teil der Vogelfotografie spielt sich in diesem Bereich ab. Hier hat es sich gezeigt, das ein leichter Backfocus vorliegt. Durch eine kleine Korrektur von -5 im TAP-in-Utility konnte ich den Autofokuspunkt etwas vorverlegen und so die bestmögliche Schärfe erzielen. Für die Entfernung von 20 m und für die Naheinstellgrenze von 2,2 m war keine Korrektur erforderlich. Zum Vergleich habe ich jeweils eine Aufnahme mit manuellem Fokus herangezogen bei der ich versucht habe sehr genau mit Hilfe einer Suchervergrösserung zu fokussieren.
Der Bildstabilisator des Tamron kann in 3 verschiedenen Modi zugeschaltet werden:
MODE 1: Grundmodus. Sucherbild- und Aufnahmestabilisierung. Nach meinen Tests mit 600 mm Brennweite liegt die Freihandgrenze in der Praxis bei 1/200 sek..
MODE 2: Für Mitzieheraufnahmen
MODE 3 : Maximale Stabilisierung der Aufnahme aber keine Sucherbildstabilisierung. Mit Versuchsaufnahmen habe ich für mich eine Freihandgrenze von 1/100 sek. ermittelt.
Bei Aufnahmen vom Stativ gilt der Bildstabilisator generell als kontraproduktiv und sollte abgeschaltet werden. Für Aufnahmen vom Einbein oder vom Dreibein mit Gimbal oder Teleneiger gibt es keine eindeutige Empfehlung. Hier muss ich noch Erfahrungen sammeln.
Als Beispiel hier eines der ersten Aufnahmen mit dem Tamron 150-600:
Tamron 150-600 G2 bei 600mm, 1/2000 sek., f/6.3, ISO 160, VC MODE 3
Diese Aufnahmen einer Libelle mit dem Tamron zeigen, das es auch für Makroaufnahmen einsetzbar ist.
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