Bildrauschen reduzieren


 

 

Das sogenannte Bildrauschen ist eine Störung, die sich bei der digitalen Bildaufzeichnung nicht gänzlich vermeiden lässt. Es gibt sie in zwei Erscheinungsformen:

 

  • Das Luminanzrauschen macht sich vorwiegend in flächigen Bildpartien bemerkbar und  ist vergleichbar mit der groben Körnung eines Analogfilmes.
  • Das Farbrauschen zeigt sich in Form von fehlfarbenen Pixeln in dunklen Flächen.

 

Bei den modernen Kameras mit größeren Sensoren tritt das Bildrauschen fast nur noch bei höheren ISO-Werten als sichtbare Störung auf. In meiner fotografischen Praxis sind in erster Linie folgende Aufnahmesituationen problematisch:

 

 

  • Nachtaufnahmen:

Hier begünstigen auch Langzeitbelichtungen das Bildrauschen, das zudem in den vielen dunklen Bildpartien besonders auffällig ist.

 

  • Nah- und Makroaufnahmen: 

Diese Motive sind häufig freigestellt vor gleichmäßigem unscharfem Hintergrund. Das Bildrauschen macht sich dann sehr deutlich bemerkbar.

 

  • Wildlifeaufnahmen:

Für die Vogelfotografie und ähnliches arbeite ich mit dem Sigma 150-500/f 5.0-6.3 an der Nikon D7200 (APS-C). Damit fotografiere ich fast immer offenblendig. Da die lange Brennweite und das bewegte Motiv eine kurze Verschlusszeit erfordern muss ich bei schlechten Lichtverhältnissen häufig mit höheren ISO-Werten arbeiten. Das führt zwangsläufig zu mehr Bildrauschen. In dieser Hinsicht ist das Fotografieren mit einer Crop-Kamera und einem nicht besonders lichtstarken Tele natürlich ein Kompromiss. Eine Verbesserung wäre hardwaremäßig mit zwei Maßnahmen zu schaffen:

 

  • Einsatz einer Vollformatkamera. Der größere Bildsensor hat von Haus aus ein besseres Rauschverhalten. Nachteil: Der fehlende Cropfaktor. Gerade in der Wildlifefotografie kann man meistens nicht genug Brennweite haben. 
  • Ein sehr lichtstarkes (und teures) Teleobjektiv.

 

Ich bin allerdings der Meinung, daß für mich zunächst in der Arbeit mit dem vorhanden Equipment (Nikon D7200 + Sigma 150-500/5.0-6.3) noch viel Potential für bessere Bilder steckt. Das betrifft die routinierte Aufnahmetechnik und vor allen Dingen die Nachbearbeitung.

 

Das Bildrauschen kann man recht gut in Lightroom oder Photoshop reduzieren. Folgende Methoden wende ich an:

 

  • Globale Rauschreduzierung mit Lightroom – eventuell mit anschließender Bearbeitung in Photoshop. Dabei nutze ich die Ebenen- und Maskentechnik um den Effekt in den detailreichen Bildpartien teilweise wieder zurückzunehmen.

 

  • Entrauschen mit dem Photoshop-Plugin-Filter NIK Dfine 2.0. Mit den Kontrollpunkten kann man partiell arbeiten und man benötigt keine Masken.

  

  • Die besten Ergebnisse bei gleichzeitig einfacher Handhabung liefert für mich persönlich das Programm Neat Image 8. Ich nutze es in der Variante als Photoshop-Plugin. Der große Vorzug von Neat Image 8: Man kann in einem Arbeitsgang die verrauschten Bildpartien verbessern und gleichzeitig Strukturen im Bild schärfen.

Neat Image unterstützt den Anwender im Beginner Mode mit einem einfachen Workflow. Dieses Beispiel dokumentiert das Entrauschen eines Bildes in Photoshop mit Neat Image in 4 Schritten:

 

 

Hinweis:

Den Anstoß mich einmal mit Neat Image zu beschäftigen hat die hier verlinkte Seite gegeben. Der Naturfotograf Rolf Müller berichtet dort sehr ausführlich über seine Technik des Bildentrauschens mit Neat Image anhand von Beispielen und zeigt dazu auch ein Videoturorial.