Bei hochauflösenden Panoramen mit längeren Brennweiten und sehr viel Einzelaufnahmen muss man für eine exakte Kamerasteuerung sorgen. Diese Aufgabe kann ein Roboter wie zum Beispiel der Gigapan erledigen. Wenn man nicht gerade neue Gigapixel-Weltrekorde brechen will kann man auch ohne elektronische Hilfsmittel auskommen und manuell arbeiten. Voraussetzung ist ein stabiler Aufbau. Die Winkelschritte für den Kameravorschub betragen nur wenige Grade.
Bei meinem ersten Versuch mit einem einfachen Setup habe ich die Positionen am Drehteller des Kugelkopfes abgelesen. Mehr dazu hier.
Um die horizontale Drehung besser kontrollieren zu können verwende ich jetzt eine digitale Positionsanzeige (Siko DA09S). Die Anzeige des Messinstrumentes geht bis 40 für die erste Umdrehung, d.h. 9° sind ganzzahlig ablesbar. Die Skala hat eine Unterteilung in 10er-Schritten. Es muss sich in der Praxis noch erweisen welcher kleinste Winkelschritt handhabbar ist. Ich werde meine Testreihen mit 4,5°-Schritten beginnen und herausfinden mit welcher maximalen Brennweite noch ausreichend Überlappung erreicht wird. Rein rechnerisch sind damit an meiner Crop-Kamera etwa 140 mm Brennweite (210 mm KB-äquivalent) möglich.
Zum Starten der interaktiven Darstellung bitte in das Bild klicken und den Ladevorgang abwarten.
Vom Rockelsberg in Duisburg-Rheinhausen hat man einen sehr schönen Ausblick, der sich in all seinen Details nicht ich einem Einzelfoto einfangen lässt. Das Motiv ist also wie geschaffen für ein etwas höher auflösendes Panorama.
Making-of:
Nikon D5300
Nikkor 55-300 mm f=125 mm (188 mm KB-äquivalent)
Panorama-Setup wie oben beschrieben
3 Reihen mit je 31 Aufnahmen
horizontale Drehung 4,5°; vertikale Drehung 5°
Auflösung der Einzelaufnahmen 4000 * 6000 Pixel = 24 Megapixel
Entwicklung und Erstbearbeitung in Lightroom 5
Stitching mit PanoramaStudio Pro 3.0
Blickwinkel des fertigen Panoramas 130° * 20°
Aufösung 27.888 * 4.137 Pixel = 115 Megapixel
Korrekturen und finale Bearbeitung mit Photoshop CS6
Panoramabearbeitung mit Pano2VR
Hosting in Dropbox
Fazit: Das Setup hat sich bewährt und das Stitching war mit PanoramaStudio Pro 3.0 problemlos möglich. Durch die Vielzahl der Überlappungsbereiche waren natürlich zahlreiche Kontrollpunktkorrekturen und Nachbesserungen in Photoshop erforderlich. Eine noch höhere Auflösung wäre wünschenswert. Ich betrachte diesen Versuch als Vorstufe zu einem echten Gigapixel-Panorama und werde als nächstes mit noch längeren Brennweiten experimentieren.
Ich habe zunächst einmal nachgerüstet. Der Siko Positionsanzeiger DA09S-0379 538 06-80-1-i zeigt mir ganzahlige Werte von 1 bis 80 für eine Umdrehung. Das entspricht Winkelschritten von 4,5 Grad. Mit den noch gut ablesbaren halben Schritten lassen sich damit horizontale Vorschübe von 2,25 Grad realisieren. Rechnerisch reicht das bei einer Überlappung von 30% bis zu einer Brennweite von 280 mm - siehe Panoramarechner. Zum Ausgleich von Toleranzen habe ich mich in der Praxis auf 270 mm beschränkt und konnte so lückenlose Aufnahmen erreichen.
Panorama Studio Pro 3
Making-of:
Nikon D5300
Panorama-Setup wie oben beschrieben
Das fertige Panorama ist ein Composing aus zwei annähernd deckungsgleichen Panoramen. Im Ergebnis werden Himmel und Vordergrund mit geringerer Auflösung dargestellt. Das reduziert die Anzahl der erforderlichen Aufnahmen erheblich und vermindert die Probleme beim Stitching.
Panorama 1/ Hauptmotiv: Nikkor 55-300 mm f=270 mm (405 mm KB-äquivalent)
3 Reihen mit je 72 Aufnahmen
horizontale Drehung 2,25°; vertikale Drehung 2,5°
Panorama 2 /Himmel und Vordergrund: Nikkor 55-300 mm f=55 mm (83 mm KB-äquivalent)
2 Reihen mit je 17 Aufnahmen - Überlappung nach Augenmass
Auflösung der Einzelaufnahmen 4000 * 6000 Pixel = 24 Megapixel
Entwicklung und Erstbearbeitung in Lightroom 5
Stitching mit PanoramaStudio Pro 3.0
Blickwinkel des fertigen Panoramas ca. 150° * 20°
Aufösung 45.584* 7.024 Pixel = 320 Megapixel
Korrekturen, Montage von Panorama 1 und 2 und finale Bearbeitung mit Photoshop CS6
Hosting in www.gigapan.com
Fazit: Die längere Brennweite mit mehr Einzelaufnahmen bringt schon wesentlich mehr Details im Vergleich zur ersten Variante. Es wird aber auch deutlich aufwändiger alles zu einem einigermassen fehlerfreiem Bild zusammenzufügen. Es treten insbesondere folgende Probleme auf:
Anmerkung:
Zum Thema siehe auch: Nodal-Ninja RD-16, ein Klick-Stop-Rotator
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