Helicon Focus Pro und Remote

für Focusstacking



 

 

Zur Erweiterung der Schärfentiefe eines Bildes werden insbesondere im Makrobereich gerne Serienaufnahmen mit verlagertem Fokus gemacht und anschliessend zu einem Gesamtbild verrechnet.

 

Die Verlagerung der Schärfenebene zwischen den Einzelaufnahmen kann erfolgen: 

  • manuell am Fokusring
  • freihand Änderung des Abstands zum Motiv
  • manuelle Änderung des Abstands zum Motiv mittels Makroschiene
  • Änderung des Abstands zum Motiv mittels motorisierter Makroschiene
  • automatisiert in der Kamera (z.B. Nikon D850)
  • automatisiert per Software und Fernsteuerung (z.B. Helicon Remote)

Helicon Remote ist in der Version für WIN/MAC im Paket von Helicon Focus Pro enthalten und ist auch für Android und IOS erhältlich.

 

Das sogenannte Focusstacking kann man mit einigen Bildbearbeitungs-Programmen wie zum  Beispiel Adobe Photoshop machen. Besser geht das allerdings mit spezieller Software. Viele Makrofotografen nutzen die Produkte der Firma Heliconsoft. Für einfache Anwendungen wie Landschaftsaufnahmen oder Produktaufnahmen mit wenigen Schärfeebenen nutze ich gerne Photoshop. Bei vielen Einzelaufnahmen und hohen Abbildungsmaßstäben im Makrobereich stösst Photoshop allerdings an seine Grenzen. Deshalb setze ich jetzt auch Helicon Focus Pro ein. Das Stacking-Programm kann gegenüber Photoshop mit folgenden Vorteilen punkten: 

  • wesentlich schnellere Verarbeitung
  • Einflußmöglichkeiten auf die Art der Verrechnung. Es gibt 3 verschiedene Methoden und zusätzlich die einstellbaren Parameter Radius und Glättung. Durch Probieren kann man herausfinden welche Einstellungen im Einzelfall das beste Ergebnis bringen. Es ist auch möglich, anschliessend mehrere Varianten partiell miteinander zu verbinden.
  • Wenn das Stackingprogramm für das Gesamtbild an einer bestimmten Stelle nicht das richtige Einzelbild mit der besten Schärfe automatisch gefunden hat kann man das korrigieren. Im Modus Nachbearbeitung lässt sich jede Stelle aus jedem Einzelbild mit dem Pinsel in das Gesamtbild einfügen. 

Für Helicon Focus kann man unterschiedliche Lizenzen erwerben. Hier gibt es eine Übersicht der Funktionsumfänge und Preise. Eine 30-tägige Testversion kann man kostenlos downloaden.

 

Bei schwierigen Stacks oder hohen Ansprüchen an die Qualität des fertigen Bildes sieht mein workflow zur Zeit wie folgt aus: 

  • Serienaufnahmen mit Fokusverlagerung in der Nikon D850 im RAW-Format
  • alternativ: Helicon Remote bei statischen Motiven im Studio
  • Vorentwicklung mit DXO Pure Raw zum Entrauschen und Schärfen, Ausgabeformat: DNG
  • Focus Stacking mit Helicon Focus Pro mit verschieden Methoden und Einstellungen abspeichern
  • Nachbearbeitung in Helicon Focus falls erforderlich wg. partieller Schärfe
  • Finale Bearbeitung in Photoshop evt. mit Kombination mehrerer Stacking-Varianten als Ebenen 

Hinsichtlich der Funktionen für die Nachbearbeitung gibt es in den Programmen Helicon Focus Pro und Photoshop Überschneidungsbereiche. So kann man zum Beispiel das Klon-Werkzeug bei Helicon oder den Stempel in Photoshop benutzen. Hier geht es auch um persönliche Vorlieben oder Gewohnheiten. Es bedarf sicher einiger Einarbeitung und Erfahrung aber mit Helicon Focus Pro - idealerweise in Kombination mit Photoshop oder einem anderen Bildbearbeitungsprogramm hat man alle Instrumente in der Hand für ein optimales Ergebnis. Helicon Fokus Pro hat ein übersichtliches Bedienkonzept und führt auch bei Einsteigern zu schnellen Erfolgen. Wenn die Lernkurve steigt kann man sich auch an schwierigere Stacks heran wagen und die Ergebnisse weiter verbessern.

 

Fazit: Der ambitionierte Makrofotograf, der mit seinem Setup und seiner Aufnahmetechnik einigen Aufwand betreibt, braucht auch ein gutes Stacking-Programm.  Eine klare Empfehlung für Helicon Focus Pro. Helicon Remote ist bei der Aufnahme besonders im Studio eine gute Ergänzung.