Besonders im Makrobereich ist die Tiefenschärfe oft so gering, das eine durchgängige Schärfe nur durch die Kombination mehrerer Aufnahmen mit unterschiedlicher Fokussierung erreicht werden kann. Dieses Verfahren nennt man Focus Stacking. In den Beiträgen Rollei 35 und Wespennest habe ich bereits Beispiele gezeigt in denen die Einzelaufnahmen manuell mit Hilfe eines Makroschlittens gemacht wurden.
Hier stelle ich eine Softwarelösung für die Aufnahmen vor. Man benötigt dafür ein Smartphone (Tablet oder PC) das sich per USB-OTG-Kabel oder WiFi mit der Kamera verbinden lässt und die App qDslrDashboard. Diese App kann die Kamera auf vielfältige Art steuern. Unter anderem ist sie auch sehr praktisch zur Erzeugung von Belichtungsreihen (Bracketing). Zum Thema Bracketing und HDR gibt es einen gesonderten Beitrag.
Meine Hardware-Kombination für dieses Focus-Stacking-Beispiel:
Nikon D5300 und das Smartphone Acer Liquid Z6 Plus (Android 6.0) verbunden per USB-OTG-Kabel. Die WiFi-Anbindung funktioniert auch - ist aber nicht so schnell und stabil aufgebaut. Weiterer Nachteil: Der Stromverbrauch ist sehr hoch und der Kamera-Akku hält nicht lange vor.
Die Kamera wird im manuellen Modus betrieben. Der Autofocus muss an der Kamera und am Objektiv aktiviert sein. qDslrDashboard ist ein sehr leistungsfähiges komplexes Programm. Es waren einige Recherchen und Versuche nötig bis mir die richtige Aufnahmereihe gelungen ist. Der Entwickler Zoltan Hubaiz betreibt ein Forum und half mir mit den richtigen Informationen auf die Sprünge.
Der unten dokumentierte Ablauf ist nicht auf jedes Motiv so übertragbar. Bei der Festlegung der Werte für Aufnahmeanzahl und Schrittweite hilft nur das Ausprobieren.
Die Verrechnung der Einzelaufnahmen zu einem Gesamtbild in dem alles scharf abgebildet wird habe ich mit Photoshop CS6 vorgenommen.
Wie das geht habe ich in diesem Artikel bereits einmal beschrieben.
Das fertige Bild:
Das zweite Beispiel entstand mit den unten gezeigten Einstellungen und folgendem Setup:
Das Stapeln der Einzelaufnahmen erfolgte wieder mit Photoshop CS6.
Setup: Nikon D850, Android-Smartphone verbunden per WiFi
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