Low budget fisheye


Meine neueste Anschaffung: Ein Fischaugenobjektiv für 5,39 € einschließlich Versand !

 

Des Rätsels Lösung: Es handelt sich hier um eine Vorsatzlinse für das Smartphone. So etwas kann man tatsächlich sehr günstig bei ebay erwerben. Die Smartphone-Kameras liefern heutzutage schon eine ganz ordentliche Bildqualität. Der Fisheyevorsatz eröffnet ganz neue Möglichkeiten. So kann man beispielsweise die Bilder für Panoramen damit aufnehmen. Mit einem Stitchingprogramm können daraus auch interaktive Kugelpanoramen werden. 

 

Der Fisheyevorsatz wird einfach mit einer Klammer über dem Kameraobjektiv am Smartphone befestigt. Ich nutze das Samsung Ativ S mit dem Betriebssystem Windows Phone 8. Es sollte aber auf anderen Smartphones genauso funktionieren.

 

 

Für den ersten Test habe ich 6  x 3 Aufnahmen gemacht, d.h. 6 Aufnahmepositionen im Abstand von etwa 60° mit einer Belichtungsreihe von je 3 Aufnahmen. Die Aufnahme von Belichtungsreihen ist mit Hilfe der APP HDRPhotoCamera möglich. Anschliessend habe ich die Einzelaufnahmen mit SNS Pro zu HDR-Bildern verarbeitet und mit Panoramastudio 2 Pro gestitcht. Die Aufnahmen sind freihand mit der "Bindfadenmethode" entstanden. Dabei dreht man sich mit dem Smartphone um einen festen Punkt auf dem Boden. Ein Senkblei, das an einem Bindfaden am Smartphone hängt gibt dabei die Orientierung. Den Trick habe ich - hier - im Internet gefunden. Mit Pano2VR und Photoshop habe ich zum Schluss grobe Fehler ausgebessert und die Lücken oben und unten gefüllt.  Hier ist das Ergebnis:

 

Businesspark, Duisburg-Rheinhausen

 

Der zweite Versuch ist schon etwas anspruchsvoller. Wie die erste Testreihe gezeigt hat, reicht der Bildwinkel nicht ganz aus um 360x180 Grad in einer Hochformatreihe abzubilden. Wenn sich oben nur Himmel und unten ein einfach strukturierter Boden befindet lassen sich die Lücken einfach mit dem Photoshop-Stempel schliessen. In diesem Fall waren aber über dem Denkmal noch die Grubenausbau-Stahlbögen zu sehen und der Boden hatte ein rundes Steinmosaik. Um alles zu erfassen habe ich daher 2 Reihen mit je 8 Aufnahmen gemacht ( jeweils in 3 Belichtungsstufen für HDR-Bearbeitung). Bei der ersten Reihe war die Kamera leicht nach oben, bei der zweiten leicht nach unten geneigt - alles nach Augenmass mit der Bindfaden-Senklot-Methode wie oben beschrieben. Mit den zweireihigen Aufnahmen kommt Panoramstudio beim Stiching ganz gut zurecht. Weniger Erfolg hatte ich mit dem Versuch, jeweils ein gesondertes Nadir- und Zenitbild mit einzubeziehen.

 

Diergardtpark, Duisburg-Rheinhausen

 

Anmerkung: Das Model Kumpel Anton ist schon bekannt aus dem 3D-Projekt .

 

Fazit:

Natürlich ist die Qualität nicht mit dem Arbeitsergebnis vergleichbar das man mit einer DSLR, Nodalpunktadapter und Stativ erreicht. Aber es kann durchaus eine Alternative sein wenn man die grosse Ausrüstung nicht dabei hat. Mit kleinstem Equipment kann man auf diese Art und Weise schnell und einfach die Aufnahmereihe machen. Das Smartphone ist ja ohnehin immer dabei und so lässt sich jede Gelegenheit für ein Kugelpanorama sozusagen beiläufig nutzen. Mit etwas mehr Zeitaufwand in der Nachbearbeitung kann man immer etwas Brauchbares daraus machen. Für Reiseberichte oder ähnliches sind interaktive 360-Grad-Panoramen eine schöne Ergänzung.